Shilpi Somaya Gowda
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback; Auflage: 5 (16. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462044451
Originaltitel: Secret Daughter
Größe und/oder Gewicht:
19 x 12,4 x 3,4 cm
Inhalt:
Die Geschichte zweier Familien, die anders nicht sein könnten und trotzdem eines gemeinsam haben: eine Tochter.
Herzergreifend
erzählt die Autorin die Geschichte eines Mädchens aus Indien, das von
ihrer leiblichen Mutter in der Not ins Waisenhaus gegeben wurde und dort
von einem Ehepaar aus Amerika adoptiert wurde, das selbst keine Kinder
bekommen konnte.
Die kleine Usha wurde von ihrer Mutter abgegeben,
da ein Mädchen in der armen Familie aus einem kleinen indischen Dorf
nicht erwünscht war aus finanziellen Gründen. Die Zeiten sind hart und
nur Söhne sind Kinder, die arme Familien sich leisten können, sei es als
Arbeitskräfte oder später bei der Heirat, da von Mädchen eine Mitgift
erwartet wird, die viele Familien sich nicht leisten könnten. Um die
kleine vor dem Tod zu beschützen, bringt Kavita sie ins Waisenhaus.
Dort
wird sie von dem aus Indien stammenden Krishnan und seiner
amerikanischen Frau Somer, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen
selbst keine Kinder bekommen können, adoptiert und lebt in Amerika bei
ihren gutsituierten Adoptiveltern und erhält dort alles was ein Kind zum
glücklich sein braucht. Doch Asha (wie sie mittlerweile heisst) kann
nie aufhören darüber nachzudenken, wer ihre leiblichen Eltern sind und
warum sie sie weggeben haben.
Als sie ein Stipendium in Indien
erhält, um dort für eine indische Zeitung als Journalistin über Kinder
aus den Slums zu schreiben und dort ein Jahr lang lebt, wird ihr
bewusst, wie es vielen Familien, Kindern und vor allem Müttern in Indien
geht, wenn sie keine reichen Familien sind. Und wie lebensfroh und
familienorientiert sie trotz allem sind, sie lernt, dass Familie nicht
bedeutet blutsverwandt zu sein. Die Liebe der Menschen, die sie umgeben
und aufnehmen in ihrer Runde, obwohl sie eine Fremde ist, zeigen ihr
eine ganz neue Ansicht. Obwohl sie sich dort auf die Suche nach ihren
leiblichen Eltern machen wollte und es sogar bereits bis zur Tür des
Wohnhauses ihrer leiblichen Familie geschafft hat, zog Asha es vor,
einer direkten Konfrontation aus dem Weg zu gehen.
Sie begreift, was
diese Menschen, die sie als Kind aufnahmen, bereit waren für ein fremdes
Kind zu geben, nicht weil sie es mussten, sondern weil sie es wollten.
Meine Meinung:
Eine
sehr packende Geschichte, die zwei Seiten von Familien zeigen, wie sie
nicht gegensätzlicher sein könnten, die Gedanken einer Mutter, einer
Tochter und einer Adoptivmutter in einer Art und Weise erzählt, dass man
sich direkt hineinlebt.
Ich finde das Buch sehr schön geschrieben,
sehr gut recherchiert und genau darum kommt es so authentisch herüber,
dass man direkt mitfühlt. Die Kapitel sind sehr schön unterteilt und mit
Überschriften versehen, damit man nie aus den Augen verliert, wessen
Geschichte nun gerade erzählt wird, was den Sprung zwischen den
Ansichten der verschiedenen Charaktere erleichtert.
Ich bin froh, dass ich dieses Buch in meinem Regal stehen habe und würde es jederzeit weiterempfehlen.